This article examines Gottsched's ode, which celebrates the art of movable type printing and discusses related issues such as cultural warfare, propaganda machine, and media theory.
Der Aufsatz untersucht, wie Gottscheds ,,Jubelode auf das dritte Jahrhundert der edlen Buchdruckerkunst, 1740 zum 300. Jubilaum gedruckt, den Buchdruck mit beweglichen Lettern als Distributionsmedium fur Wissen und Tugend feiert - und dabei daran mitarbeitet, dass Aufklarung in Mythos zuruckschlagt. Zum einen inszeniert der Text den Buchdruck als Wunderwaffe im Kulturkrieg mit Frankreich und fordert die Deutschen dazu auf, ihn als Propagandamaschine sowie als deutschen Mythos zu instrumentalisieren, um einen kollektiven Minderwertigkeitskomplex zu heilen. Zum anderen macht die Ode selbst von einer kommunikativen Asymmetrie und einer Amplifikation der gedruckten Stimme Gebrauch, wie hier im Dialog mit medientheoretischen Auseinandersetzungen mit der Gattung, der Aufklarung und der akustischen Propaganda des Nationalsozialismus argumentiert wird. Anhand eines close reading einer wenig bekannten Ode sowie einer Rede Gottscheds zum selben Anlass beleuchtet der Beitrag eine Verbindung, die zwei Jahrhunderte nach der ,,Jubelode Horkheimer und Adorno andeuten, wenn sie das Radio als die ,,sublimierte Druckerpresse bezeichnen.
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